Ganz nach dem Motto «New Year, New Me», startet mit dem heutigen Tag für viele der Versuch, eine selbstoptimierte Version von sich selbst zu werden. Aber was, wenn alles was bisher geschah, genau so geschehen musste, und alles was du bist, bereits völlig ausreichend ist? Die letzten Tage im 2022 haben mir gezeigt, dass wir tiefsten Schmerz und tiefste Heilung innerhalb kürzester Zeit erfahren können.
So lange habe ich mich nach mehr Leichtigkeit gesehnt, danach wieder mehr Freude zu verspüren, wo immer nur Angst war. Viel zu oft habe ich gekämpft, oder bin weggerannt. Erst als ich die Widerstände und Kontrolle losliess, entstand mit dem Schmerz die echte Bereitschaft in mir, all das wirklich zu fühlen. Es mag paradox erscheinen, aber die Dunkelheit erinnerte mich daran, dass wir unser Licht nicht verlieren können. Es kann gedimmt sein, aber nie erlöschen. Im Fallen ohne Fall wich die Schwere der Schwerelosigkeit. Wenn wir jene Momente durchstehen, in denen wir uns am schwächsten fühlen, erfahren wir eben letztlich auch, wie stark wir sind, und dass unter all unseren Gefühlen ein tiefer Frieden liegt, der sich immer dann zeigt, wenn sie alle kommen und gehen dürfen. Wir müssen weder verstehen noch kontrollieren, oder irgendetwas sein, werden, oder tun, was wir nicht sind. Es reicht aus, wenn wir uns immer wieder auf den Weg zu uns machen, um unsere echte und beste Version zu leben.
In diesem Sinne wünsche ich dir, von «New Year, New Me» hin zu «New Year, Real Me», dass all die bunten Blumen, die 2023 in deinem Herzen erblühen werden, dich daran erinnern, dass der Regen, durch den du dich im letzten Jahr gekämpft hast, nicht vergeblich war. Auf dass du mehr Freude am Sein empfindest, die Leichtigkeit darin zu entdecken vermagst, weniger To Do's und mehr To Be's hast. Und für Zeiten der sturmflutenden Angst, wenn du einerseits den Lärm verstummen lassen, und dich anderseits vor der alles verschluckenden Stille beschützen willst, wünsche ich dir den Mut, das Leben in seiner Ganzheit zu umarmen, und trotzdem - oder erst recht - darauf zu vertrauen, dass der allerbeste Plan immer aus dem eigenen Innern kommt.