Es gibt diese Phasen in unserem Leben, in denen es uns vorkommt, als befänden wir uns inmitten von Nichts. Oftmals ist dies nach unvorhergesehenen Ereignissen der Fall (Trennung, Krankheit, Tod, Arbeitsverlust, sonstige Schicksalsschläge), es kann aber auch ohne unmittelbaren Anlass passieren. Wo wir gerade noch das Gefühl hatten, mit beiden Beinen fest im Leben zu stehen, scheint es jetzt so, als wird uns der Boden unter den Füssen regelrecht weggerissen. Solche Zustände können enorme Ängste auslösen, weshalb schnellstmögliche Unterstützung sinnvoll und manchmal unumgänglich ist.
Eine Standortbestimmung meint die bewusste Reflexion über die aktuelle Situation: es ist einerseits eine Bestandsaufnahme, anderseits soll sie helfen Bilanz zu ziehen und Klarheit für weitere Schritte zu gewinnen. Sie ist im Sinne der «Psychosozialen Ersten Hilfe» zu verstehen, und dient primär der Stressreduktion und Stabilisierung. Ziel ist es, ein vertieftes Bewusstsein über Entstehung und Ausmass der Krise zu schaffen, und folglich Lösungsansätze und Bewältigungsstrategien zu definieren. Letztlich geht es um das Erkennen von allem in diesem Nichts.
Die Standortbestimmung kommt beim Auftreten von akuten Krise zum Zuge, jedoch immer auch bei Wiederaufnahme des Behandlungsangebotes nach längerem Unterbruch und bei Bedarf auch zum Kennenlernen ohne Anamnesebogen für eine allfällig folgende Beratung und Therapie.
Bei einer Krisenintervention ist ein Termin schnellstmöglich auch ausserhalb der geplanten Praxiszeit realisierbar. Da sich Notfälle nicht nach Praxiszeiten richten, bin ich für meine Klientel rund um die Uhr erreichbar bzw. melde mich jeweils schnellstmöglich zurück. In solchen Fällen gilt die Notfallpauschale.