Resilienz und Vulnerabilität

Ganzheitliche Praxis Sara Vercellone - Resilienz und Vulnerabilität
Ganzheitliche Praxis Sara Vercellone - Resilienz und Vulnerabilität

Bei mir Daheim wurde neulich intensiver Baulärm über mehrere Tage angekündigt. Da ich ziemlich geräuschempfindlich bin, stellte das bereits im Vorfeld eine Belastungsprobe für mich dar. Der teilweise permanente Lärm mit damit verbundenen Vibrationen erwies sich wie befürchtet als extreme Reizüberflutung. Was jedoch zu Beginn starkes Unbehagen in mir und meinen Vierbeinern (der Grund, weshalb ich das Szenario nicht einfach verliess) auslöste, wandelte sich überraschend rasch in eine gewisse Gelassenheit. Während sie sich nach einer Weile in meiner Nähe niederliessen und zunehmend entspannten, beschäftigte ich mich anderweitig, und fand die Stille nunmehr in mir. Das war eine durch und durch faszinierende Erfahrung für mich. Es zeigt einmal mehr, dass unsere Resilienz besonders in herausfordernden Phasen essenziell gestärkt werden kann. Damit dies geschieht, scheint der Zeitfaktor sowie die positive Absicht und Erfahrung entscheidend. Wir müssen die Phase tendenziell bewältigen wollen, um nach einer gewissen Zeit schliesslich festzustellen, dass bisher nichts unmittelbar Schlimmes passiert ist, und uns in (vermeintlicher) Sicherheit zu wiegen, dass dies auch zukünftig so bleibt. Ich habe mich zuvor immer wieder gefragt, weshalb so viele Menschen in der Ukraine bleiben, obschon sie flüchten könnten - und fand darin, demütig dass mich lediglich der sichere Baulärm plagte, eine mögliche Antwort. Genauso kann es sich jedoch durch den Zeitfaktor und die negative Absicht und Erfahrung auch rasch in die andere Richtung verstärken (=Vulnerabilität). In diesem Fall gehen wir tendenziell vom Schlimmsten aus, steigern uns je länger je mehr in etwas hinein, oder aber es passiert währenddessen etwas, das uns derart erschüttert, dass wir nicht mehr in der Lage sind, die Herausforderung (zukünftig) aus eigener Kraft zu bewältigen.

 

Wir alle sind in unterschiedlichen Bereichen resilient, wie eben auch vulnerabel. Ich bin tendenziell sehr belastbar, habe jedoch als hochsensible Person ganz viele Spektren, in denen ich extrem verwundbar bin. Unter anderem auch durch jene Fähigkeit bin ich verstärkt mit Ängsten konfrontiert, die für viele nicht nachvollziehbar sind. Aber es gibt keinen Massstab. Etwas vom Schlimmsten in herausfordernden Phasen ist es, wenn wir darin nicht ernstgenommen werden, oder noch fataler, es selber nicht tun. Was ich aushalte, kann für dich schon längst zu viel sein - oder was ich aushalte, kann für dich noch völlig okay sein. Es ist nicht die Menge der Dinge, sondern es ist der Umgang damit; also vielleicht auch das eigene Vermögen, die Dinge zu bewerten. Und deshalb: Wann auch immer du fühlst, dass du nicht mehr kannst, und dir alles zu viel ist, oder du vielleicht auch bereits gar nichts mehr fühlst - hol dir bitte Hilfe. Es ist keine Schande, und niemand sollte sich jemals dafür schämen. Es ist sogar ein Zeichen der Stärke, sich alle mögliche Unterstützung zu holen, die wir in solchen Momenten brauchen. Ich selbst habe durch meinen Eigenprozess die Erfahrung machen dürfen, dass die Angst vor dem Leiden häufig schlimmer ist, als das Leiden selbst. Und dass sich diese Angst nicht mit Kontrolle, und auch nicht mit Bagatellisieren oder Abtun, sondern einzig und allein mit wohlwollendem Verständnis, aufrichtiger Liebe und wachsendem Vertrauen nach und nach bändigen lässt. Genau das wünsche ich mir von Herzen auch für dich, und für uns alle.

Psychologie | Energetik | Kinesiologie

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