2. Advent: Liebe

Ganzheitliche Psychosoziale Beratung Sara Vercellone - Blog 2. Advent: Liebe
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Neulich hat meine Schwester Laura ihren geliebten Philipp geheiratet. Mir wurde die wundervolle Aufgabe zugetragen, die Kennenlerngeschichte der Beiden in der Kirche vorzustellen. Diese endete mit den Worten: «Sie haben im Herzen des anderen ein sicheres Daheim gefunden. Liebe muss man nicht verstehen oder begründen, sie ist einfach. In der Liebe heben sich alle Gegensätzlichkeiten des Lebens auf und verlieren sich. Nur in der Liebe sind Einigkeit und Zweisamkeit nicht zu unterscheiden. Unser Herz ist vermutlich immer rastlos; bis es Liebe findet, und dann findet es seine Ruhe. Ich freue mich unendlich, dass ihr all das ineinander gefunden habt, und wir uns alle heute hier versammelt haben, um euer JA zueinander zu besiegeln. Liebe ist die grösste Freiheit, und doch die grösste Bindung. In diesem Sinne - für immer, ab jetzt». Es war eine wundervolle Hochzeit. Nicht nur, weil es jenes meiner Schwester war. Geradezu magisch schien mir, wie die unüberfühlbare Liebe der Beiden förmlich auf jeden einzelnen Gast überschwappte, bis wir uns alle unwillkürlich mit Herz und Seele inmitten dieser Liebe befanden. Eine Liebe, die so pur und rein ist, dass nichts sie zu erschüttern vermag.

 

Es war mir durchaus bewusst, dass es emotional wird. Zum Einen ist es ein kleines bisschen Loslassen der geliebten «kleinen Schwester», zum Anderen berührt es natürlich wenn zwei sich Liebende, die einem im Herzen so nah sind, ihr Ja zueinander zeremoniell besiegeln. Niemals hätte ich aber gedacht, dass es so etwas Intensives in mir auszulösen vermag. Irgendwie ein ganz schönes Gefühlschaos. Zuvor und währenddessen meist himmehochjauchzend, anschliessend kurz - aber intensiv - zu Tode betrübt. In mir tat sich ein tiefer Abgrund auf; irgendwie war nun nichts mehr da, auf das man sich so sehr freuen kann, und gleichzeitig hat dieses Hochzeit meine Ursehnsucht nach meinem Seelenpartner so intensiv geweckt, dass es richtiggehend wehtat. Dies überraschte mich, war ich doch zuvor stets betont glücklich mit meinem Single-Leben, und fühlte mich bisweilen auch nicht bereit, eine Beziehung einzugehen. Der Abgrund weckte nicht nur tiefste Sehnsüchte, nein, er warf auch Sinnesfragen auf und animierte mich, vertieft über mich und mein Leben nachzudenken. Es dauerte eine Weile und etliche Tränen, ehe ich begriff, dass diese heftigen Emotionen als Chance zu verstehen sind.

 

Meine Stärke ist manchmal Segen und Fluch zugleich. Das Brennen auf dem Scheiterhaufen vergangener Gefühle ebenso. Ich tue mich schwer, emotionale Nähe wirklich zuzulassen, dadurch bleibt logischerweise auch aus, nach was ich mich im Prinzip sehne. Dieser Abgrund liess mich erkennen, dass es gut tut, auch mal schwach und verwundbar zu sein. Das braucht es manchmal sogar, um gewisse Dinge, die ganz tief in einem schlummern, zu erkennen und zu transformieren. Nur weil es jetzt so ist, wie es ist, heisst es noch lange nicht, dass es für immer so bleiben muss. Dies war der wundervolle Moment, in dem sich das Blatt wendete, und ich inmitten von Nichts mich selbst wieder fand. Ich war dankbar für diese Begegnung mit meinem Innersten, die mich daran erinnerte, was wirklich wichtig ist: die Liebe. Es folgte die wiederkehrende und tröstliche Erkenntnis, dass irgendwann vielleicht auch ich diesem einen Menschen, der mich - und ich ihn - tatsächlich als das grossartigste aller Du's empfindet, begegne, und dass das Leben uns aber nichts schuldet, und es deshalb nie eine Garantie dafür gibt, dass das grossartigste aller Wir's einem Jeden von uns passiert. Deshalb scheint es mir das einzig Richtige, sich so einzurichten, dass es einem auch ohne durchaus wohl ist, und dieses All-Ein-Sein gerade eben auch im Alleinsein zu manifestieren. Früher lebte ich im Irrtum, Liebe habe etwas mit einem Gegenüber zu tun, mittlerweile habe ich längst verstanden, dass sie unabhängig und immer da ist. Sie wohnt in jedem Einzelnen von uns. In jeder Faser und jedem Augenblick unserer Seins. Wir alle können lieben, denn wir wurden mit dieser Gabe geboren.

 

Vielleicht geht es zuerst darum, jene Liebe zu leben, die wir alle leben können: die Selbstliebe - die allumfassende Annahme, Achtung und Zuwendung seiner Selbst, was die Stärkung des Selbstvertrauens und Selbstwerts bezweckt. Dazu gehört eben auch, immer wieder innezuhalten, um sich selbst zu begegnen. Zuzulassen, dass sich dabei ab und zu auch schmerzliche Abgründe auftun. Nicht davor zurückzuschrecken, dass es wehtut, sondern darauf zu vertrauen, dass es sich durch dieses Brennen transformiert. Denn das wird es - und am Ende erinnert es uns ausnahmslos immer an pure Liebe. Selbstliebe bedeutet das intensive Leben des eigenen Lebens in aller Liebe, mit allem was individuell dazugehört. Ich bin überzeugt, dass das tägliche (Er)Leben von Selbstliebe letztlich - nebst dem positiven Effekt auf die Psyche - eine optimale Vorbereitung darauf ist, sich irgendwann voll und ganz dem (Er)Leben der romantischen Liebe hinzugeben. Lieben ist leben mit i-Pünktchen. Ob mit oder ohne Partner. Oscar Wilde sagte einst «sich selbst zu lieben ist der Beginn einer lebenslangen Romanze». Vielleicht erkennen wir dann irgendwann den roten Faden, der die Begegnung zwischen uns und einem anderen Menschen verknüpft. Es gibt diesen roten Faden. Und mit dem Erkennen jenen Fadens finden wir, so wie Laura und Philipp es ineinander fanden, ein sicheres Daheim im Herzen eines Anderen, und unser Herz kommt zur Ruh. Für immer, ab dann.

 

Lasst uns heute ein Licht entzünden auf und für die Liebe - einer der allerwichtigsten Werte in unserer Gesellschaft seit eh und jeHerzlich lade ich dich dazu ein, in dich hineinzufühlen und wahrzunehmen, was für DICH persönlich Liebe bedeutet, und wo du sie in deinem Leben intensiv erlebst. Wenn du magst, teile deine Erkenntnisse sehr gerne hier mit uns, um so das Licht der Liebe an diesem 2. Advent 2018 am Leuchten zu halten und weiterzugeben. Gerne darfst du auch deine geliebten Menschen markieren, um sie auf diesem Wege wissen zu lassen, dass du sie liebst. Denn das können wir einander gar nicht oft genug zu spüren geben 💞

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