Yin und Yang

Ganzheitliche Psychosoziale Beratung Sara Vercellone - Blog Yin und Yang
Ganzheitliche Psychosoziale Beratung Sara Vercellone - Blog Yin und Yang

In uns allen wohnt die Sehnsucht und die Hoffnung, dass wir eine Beziehung zu einem Menschen haben können, die ein sicherer Hafen ist, ein Ort des Ausruhens und der Sicherheit nach all unseren Schlachten. Jede/r sucht sein Plätzchen in dieser Welt, wo er sein und bleiben kann. Ein Plätzchen, das unser Bedürfnis nach Abenteuer, Sinngebung und Herzensverbindungen auf tiefster Ebene stillt und ein Ich zu einem Wir macht. Ohne unser Pendant werden wir uns vermutlich immer irgendwie unvollständig fühlen, so wie Yin ohne Yang, oder andersrum. Ich glaube, dass das Finden dieses Gegenstücks etwas vom Schwierigsten im Leben ist, gleichwohl das grösste Glück, wenn es passiert. Getrieben von dieser Sehnsucht und Hoffnung sind wir manchmal versucht, anderen Menschen gerecht zu werden. Dadurch halten wir uns klein und machen uns abhängig, was wir in Wahrheit nicht sind.

 

Sobald wir das Gefühl haben, jemandem nicht zu genügen, dem wir genügen wollen, probieren wir krampfhaft an der Beziehung zu diesem Menschen zu arbeiten, versuchen ihn und seine Gefühlswelt zu verändern, und während unsere Welt nunmehr ins Wanken gerät, beginnen wir schliesslich an uns zu zweifeln. Das Resultat ist, dass wir uns situativ verlieren. Ich sage nicht, dass wir nicht an der Beziehung zu anderen Menschen arbeiten sollen, mitnichten. Aber wie oft halten wir an Menschen fest, die unser Halten nicht einfordern, und wollen nicht loslassen? Während wir festhalten, entfernen wir uns von uns selbst, verkennen wer wir sind, und haben zeitgleich keine Hand frei für neue Begegnungen. Wir schaden uns. Wie soll eine intakte Beziehung zu anderen Menschen funktionieren, wenn wir es kaum schaffen, eine gesunde Beziehung zu uns selbst zu pflegen?

 

Der einzige Mensch, den wir verändern können, und dem wir zugleich zwingend gerecht werden müssen, sind wir selbst. Vielleicht geht es sogar weniger um die Schwierigkeit des Findens von Yin oder Yang, sondern vorerst, und hauptsächlich, um jenes unserer Selbst. Wenn Menschen also kommen und gehen, sollten wir sie vermutlich gehen lassen, um ganz bei uns zu bleiben. Bei dieser wichtigsten Liebeserklärung, dem Arbeiten an der Beziehung zu uns selbst, entfernen wir uns vom Mangeldenken, und gleiten in einem Meer von Liebe treibend hinüber in das Fülleempfinden. Hier sind wir uns selbst genug. So viel mehr als genug. Und hier entsteht ein Raum für Menschen, die schliesslich kommen, um zu bleiben; weil sie uns ganz sehen und uns als das schätzen, was wir wirklich sind.

 

Und trotz aller Selbstliebe bleibt die Sehnsucht und die Hoffnung. Teilweise vielleicht etwas zurückhaltender, manchmal aber nach wie vor ungehalten. So sind und bleiben wir Suchende, bis wir irgendwann vielleicht sogar finden. Sicher ist, dass sich unsere Schlachten dem Ende neigen, auch ohne unser Yin oder Yang. Weil wir in uns diesen sicheren Hafen finden. Ja, es gibt dieses Plätzchen, wo wir alle sein und bleiben können, und sei es vorerst nur in uns selbst. Selbst wenn, oder gerade weil es immer wieder Momente geben wird, in denen wir meinen, es sei doch die Sicherheit, die für das Ausruhen in diesem ureigenen Hafen durch dieses Vielleicht voller Hoffnung bisweilen hoffnungslos zu fehlen scheint, sollten wir genau da bleiben. Manchmal, und wahrscheinlich sehr viel mehr, ist es nämlich einfach nur das Vertrauen, das fehlt. Und wenn wir da bleiben, merken wir, dass auch dieses nirgends anders als in uns wohnt. So wie Liebende, die sich doch letztlich auch nicht irgendwo am Ende finden, sondern lebten - der eine in dem anderen, von Anfang an.

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