Wir Menschen sind oftmals versucht, uns irgendwelche sicherheitsschaffende Erklärungsmodelle zu konstruieren, weshalb etwas so sein könnte, wie es ist. Es ist einfacher für uns, mit etwas umzugehen, wenn wir eine Begründung dafür haben. Immer wieder tauchen dann aber jene Lebensstationen auf, an denen wir merken, dass es trotz vieler Möglichkeiten kein Erklärungsmodell gibt, das wirklich langfristig greift. Oft sind dies jene Phasen, in denen wir auf dem Boden der Realität aufprallen, und feststellen müssen, dass es niemals wirklich eine Sicherheit für irgendetwas gibt. Denn die einzige Konstante in unserem Leben ist nun mal die Veränderung.
In jenen Momenten, so finde ich, ist es hilfreich, den Fokus vom kopflastigen Ergründen auf das (Er)Leben zu verlegen. Hinzunehmen, dass inmitten des Chaos, in dem wir uns befinden, vielleicht - oder ziemlich sicher - am meisten Wachstum geschieht. Ganz ohne Erklärungsmodell. Dann nämlich, wenn wir es schaffen, uns mit unserem höheren Selbst zu verbinden, und so selbst zu einem Fels in der Brandung zu werden. Denn vielleicht ist unser Leben gar nicht so chaotisch, wie es manchmal zu scheinen mag, vielleicht ist es nur die Welt.
Atme ein, und atme aus. Spüre den Boden unter deinen Füssen, der dich trägt, und die Verbindung nach oben, die dich hält. Akzeptiere und lass los was war, und öffne dich vertrauensvoll für alles was noch kommt. Erdverbunden und himmelwärts zugleich, in Dankbarkeit für alles was ist. In dieser Ruhe der Gewissheit, fernab von Verstand, erfährst du das Alles im Nichts, und damit die einzige Sicherheit, die für immer ist. Vermittelt durch die endlose Kraft deiner Seele. Inmitten eines jeden Chaos, ist dies dein chaosfreier Ort. Und wenn du nirgendwo hin kannst, diesen Ort kannst du besuchen, wann immer du willst. Deine wunderbare Seele ist eben nicht (nur) von dieser Welt. Genau deshalb war, ist, und bleibt sie für immer und ewig chaosfrei.