Symbiose ist eine wechselseitige Abhängigkeit im Zusammenleben von Lebewesen verschiedener Art zu gegenseitigem Nutzen. Beim Menschen findet die vermutlich einzig gesunde Symbioseform zwischen Säugling und Mutter statt. Sie beschränkt sich auf die ersten beiden Lebensjahre (Stillzeit). In ihr bildet sich das Grundgefühl des Geliebt- und Angenommenseins (Urvertrauen). Spricht man im psychologischen Kontext hingegen von einer ungesunden bzw. abhängigen Symbiose, ist der Ursprung in ungelösten emotionalen Verschmelzungen mit dem Elternhaus. In dieser Symbiose wird für das eigene Denken, Fühlen und Handeln keine Verantwortung übernommen. Der Mensch lebt somit in der Fremdverantwortung. Kann er sich nicht aus dieser Abhängigkeit lösen, verhält er sich wie ein Süchtiger. Er ist süchtig nach Anerkennung und Liebe, und tut alles, um diese vom Gegenüber zu erhalten, anstatt sie in sich zu finden. So wird es ihm unmöglich, die eigene Identität zu entwickeln. Hat das Gegenüber keine Nährstoffe mehr, die es liefern kann, um die Identität des anderen zu füttern, wird die Symbiose zerplatzen: Es kommt zum Eklat. Grundsätzlich bin ich deshalb der Überzeugung, dass symbiotische Abhängigkeiten möglichst zu vermeiden bzw. dann eben aufzulösen sind, damit wir lernen, erfüllte Beziehungen auf Augenhöhe zu leben. Das heisst in meinem Verständnis letztlich; ohne ein Gegenüber sein zu können, aber nicht zu wollen.
Und gleichwohl wünschte ich dafür, es gäbe mehr Gefühlssymbiosen. Jene Verschmelzung von Gefühlen, die das Herz höher schlagen lassen. Die uns nähren, und uns den Puls des Lebens intensiver spüren lassen. Denn es gibt doch nichts Schöneres, als in einem anderen Lebewesen ein Zuhause zu finden. Sich restlos gesehen und angenommen zu fühlen - bedingungslos. Diese Erfahrung darf ich nicht nur in meiner partnerschaftlichen Beziehung machen, sondern auch in meiner Familie und in Freundschaften. Ich treibe im Meer der Liebe. Lebe unabhängig, aber in Gefühlssymbiosen. Wundervoll genährt. Und genau das wünsche ich mir auch für dich. Letztlich wünsche ich dir Liebe. Nicht nur, weil heute Valentinstag ist, sondern für den Rest deines Lebens, in jeder Sekunde deines Seins. Denn Liebe ist Licht, da sie denjenigen erleuchtet, der sie aussendet und empfängt. Liebe ist Schwerkraft, weil sie einige Leute dazu bringt, sich zu anderen hingezogen zu fühlen. Liebe ist Macht, weil sie das Beste vermehrt, und nicht zulässt, dass die Menschheit durch blinden Egoismus ausgelöscht wird. Liebe zeigt und offenbart. Sie erklärt alles und gibt dem Leben einen Sinn. Jede/r Einzelne von uns trägt diesen leistungsstarken Generator der Liebe in sich, dessen Energie darauf wartet, befreit zu werden. Wenn wir lernen, diese universelle Energie, zu geben und zu empfangen, werden wir herausfinden, dass die Liebe alles überwindet, alles transzendiert und alles kann, denn die Liebe ist die Quintessenz des Lebens.