Das dicke Kind

Ganzheitliche Praxis Sara Vercellone Blog das dicke Kind
Ganzheitliche Praxis Sara Vercellone Blog das dicke Kind

Da gibt es eine Sache, die mir aktuell sehr zu schaffen macht, und die «Sozialen Medien» machen dies - nebst Corona - besonders sichtbar. Sie beeinflussen und verleiten uns massgeblich, und auch ich bin oft ein leichtes Opfer für Käufe von irgendwelchen Dingen, die ich nicht brauche, weil irgendjemand sie mehr oder minder überzeugend anpreist. Immer mehr ist dieser Trend nun aber auch im Bereich der psychischen und sozialen Gesundheit zu beobachten. Es gibt mittlerweile diverse Leute, die es sich zum Beruf gemacht haben, möglichst viele Menschen online zu erreichen, um ihnen da ihre Pakete zur Persönlichkeitsentwicklung und zum Businessaufbau zu verkaufen - ohne dass sie das je (fundiert) gelernt haben. Das entspricht dem Influencerprinzip, und es funktioniert! Teilnehmenden wird im Grosskollektiv das Gefühl vermittelt, damit den Durchbruch zu schaffen, und zu mehr Authentizität zu gelangen. Das Resultat sind folglich Gesichter, Verhaltensweisen, Instagramprofile und Webseiten die alle ziemlich identisch sind. Wer heutzutage reich werden will, kann dies offensichtlich unter dem Deckmantel von Selbstbestimmung und Glücklichsein, zwei Werte die wir doch alle in unserem Leben manifestieren wollen, ganz gemütlich auf Kosten all jener im Mangelbewusstsein tun. Und das nähren wir ja alle ab und an, und immer häufiger, zu einem ziemlich dicken Kind heran.

 

Für mich geht das alles in eine äusserst gefährliche Richtung. Menschen haben seit jeher das Bedürfnis nach Gemeinschaft, und in unserer immer grösser fragmentierten Gesellschaft scheint die einzige Gemeinschaft, die viele von uns finden, in diesen Online-Kulturen zu liegen. Wir haben den Sinn verloren, es fehlt das grössere Ganze, warum wir überhaupt leben. Das führt dazu, dass wir uns praktisch keine Gedanken mehr machen, wie wir die potentielle Gefahr, die von uns ausgeht, minimieren können. Diese Onlinewelt voller Möglichkeiten, genauso wie das teilweise selbstherrliche Pandemieverhalten, das ebenfalls in ihr gründet, geben uns das Gefühl von Kontrolle über unser Leben zurück. Dabei geht es jedoch vielmehr um egozentrische als um fundamentale Werte. Menschen werden ausgenommen, und dahingehend gecoacht - die Selbstentfaltung der Mitmenschen ist sekundär. Nun, es ist bekannt, dass die Blüten der Freiheit auch am Ufer des Egoismus spriessen. Wer auf nichts und niemanden Rücksicht nehmen will, beschwört gerne die individuelle Autonomie und grenzenlose Freiheit. So ist es nicht immer ganz einfach, zu unterscheiden, ob aus tatsächlichem Interesse am Gemeinwohl gehandelt wird, oder aus jenem der Selbstsucht. Fakt ist letztlich, dass Selbstbestimmung und Glücklichsein zwei höchstpersönliche Bedürfnisse sind, die es unbedingt auch so zu behandeln gilt. 

 

Ich erlebe es nicht selten, dass Menschen, welche jener Kultur zum Opfer gefallen sind, früher oder später in meiner Praxis landen. Weil sie aufwachen und merken, etwas erschaffen und unreflektiert zum Besten gegeben zu haben, das nicht wirklich das ihrige ist. Oder weil innere Abgründe aufgegangen sind, die sie unmöglich mehr digital bewältigen können, und trotz der hohen Summe, die sie ggf. finanziell investiert haben, nun niemand da ist, der sie auffängt. Deshalb bitte ich dich: denk nach, und informiere dich, bevor du dich zu etwas verleiten lässt. Nährst du damit das dicke Kind, das kurzfristig abnimmt, um folglich höchstwahrscheinlich noch dicker zu werden, oder aber die Fülle? Jede Affirmation, alles positive Mindset, sämtliches vermeintliche Wissen und jegliches Materielle bringt dir langfristig rein gar nichts, wenn du dich selbst nicht als Ganzes begreifst, und erkennst, welchen Sinn und Zweck dein Leben hat. Alles was du suchst, findest du einzig und allein in dir. Du musst absolut nichts und niemandem nacheifern, um selbstbestimmt und glücklich zu sein. Ganz im Gegenteil.

Psychologie | Energetik | Kinesiologie

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