Warst du in deinem Leben auch schon mal in etwas gefangen? Es gibt viele Menschen, welche sich in einer Beziehung befinden - die längst überlebt ist. Oder jene, die seit Jahren den selben Job haben - der sie schon lange frustriert. Oder solche, die seit Jahr und Tag in einer Wohnung leben - in der sie sich nicht wohlfühlen. Sie alle verfolgen die Vermeidungsstrategie. In der Annahme, dass es halt doch irgendwie eine Komfortzone ist, verlassen sie diese nicht - denn dies würde ja Veränderungen mit sich bringen.
Je länger je mehr finde ich die Bezeichnung «Komfortzone» deplatziert. Wo ist denn da bitte der Komfort? Es ist doch vielmehr ein bequemes Übel. Menschen fühlen sich gefangen in einer Konstellation, und verleugnen die Wahl, die sie IMMER haben. Sie bleiben lieber unglücklich, als dass sie sich bewegen - und reden sich ein, es sei ja irgendwie doch noch okay. Klar, selbst eine angehaltene Uhr geht zweimal am Tag richtig; aber was ist mit den übrigen 1438 Minuten?
Es liegt mir fern dahingehend zu animieren, dass immer alles sofort weggeschmissen werden soll, was uns gerade nicht glücklich macht. Mitnichten soll und darf man um etwas kämpfen, und bisweilen lohnt sich das Bleiben auch allein schon aus Gründen der Vernunft - und noch viel mehr aus jenen der Verantwortung, insbesondere dann, wenn Kinder im Spiel sind. Aber ganz sicher bringt das Verharren nicht weiter, vielmehr führt es statisch zu toxischer Energie, die sich auf das Gesamtsystem auswirkt.
Nichts und niemand hält dich gefangen. Du bist höchstens ein Gefangener deiner Selbst. Richte dich auf, und stelle die Uhr auf dein Tempo ein, um dich allmählich zu bewegen; raus aus jenem bequemen Übel - dafür immer näher zurück zu dir. Denk dich weg von Extremen, die dich vielleicht gerade noch ängstigen. Es gibt verschiedene Pfade, die du gehen kannst. Wichtig ist, dass du dich auf den Weg machst - denn sobald du dies tust, öffnet der Horizont für dich seine Grenzen.