
Wenn eine Pflanze nicht gedeiht, liegt es meist nicht an ihr selbst. Wir fragen uns: Bekommt sie genügend Licht? Stimmt die Erde? Hat sie den richtigen Platz? Selbstverständlich würden wir die Pflanze nicht kritisieren oder von ihr erwarten, sich an karge Bedingungen anzupassen – wir wechseln den Standort. Wir geben ihr eine Umgebung, in der sie sich entfalten darf.
Bei uns Menschen aber gehen wir oft anders vor. Wir zwingen uns, in Bedingungen zu verharren, die uns die Lebenskraft rauben: in Beziehungen, Arbeitsumfeldern oder inneren Mustern, die uns klein halten. Wir zweifeln an uns selbst, statt die Umgebung in Frage zu stellen. Aber genau so wie eine Pflanze Licht, Wasser und Raum braucht, brauchen auch wir Menschen Wärme, Resonanz und passende Bedingungen, um unser volles Potenzial zu entfalten.
Der psychologische „Treibhauseffekt“ bedeutet: Wir dürfen lernen, unsere inneren und äusseren Lebensräume so zu gestalten, dass sie unser Wachstum nähren. Es ist kein Zeichen von Schwäche, den Standort zu wechseln – es ist ein Akt von Selbstfürsorge und innerer Weisheit. Wenn du das Gefühl hast, dass etwas oder jemand deine Energie dauerhaft reduziert, sodass du nicht (mehr) wächst, dann frage dich nicht, was an dir falsch ist - frage dich vielmehr, ob du vielleicht einfach nicht am richtigen Ort wurzelst.